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Hardcorner

Hier gibbet wat auffe Mütze. Paar Punk/Hardcore-Platten...

KRUTCH - Whatever it takes ( I Scream )

Whatever it takes, wir machen alles platt. Ey, was grade in den USA abgeht, ist dumpfer Nationalismus. Bei jedem Auftritt von George W. Bush, der in seinem einzigartigen Lastwagenfahrer-Englisch ueberall das Boese wittert, sehe ich mich in meiner anti-amerikanischen Haltung mehr und mehr bestaetigt. Ohne Ruecksicht auf Verluste soll nun der Irak und das ach so gefaehrliche Nordkorea angegriffen werden. Bald dann endlich noch Cuba, weil Cruschtschow da sicher noch ne Stalinorgel stehen hat. Das amerikanische Volk als naiv zu bezeichnen, ist ja grade zu untertrieben! Aber: God bless America.
So, und wenn ich jetzt aufm Cover von einer Hardcoreband aus NY den Bandnamen als Amiflagge mit Pistole ueberzogen sehe, kommt mir alles hoch. Hoehepunkt sind dann aber wirklich neben der mit Stars n Stripes versehenen CD, die lieben Gruesse an das US Marine Corps ( drei-vier-im-Chor!).
Um sich diese Platte mehrmals anhoeren zu wollen, braucht man, glaube ich, zumindest die Grundausbildung bei den Marines. Ansonsten geht man wie Private Paula vor die Hunde. Grunz mich an, du Spassti, denn wir spielen voll die boese Musik. Metalgewichse und Crossover. Will ich nix von wissen.
( markus m. )

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THE LAWRENCE ARMS - Apathy and Exhaustion ( Fat Wreck Chords )

Teilnahmslosigkeit und Erschoepfung? Na ja, wie auch immer. Die Band gibt es in der Konstellation seit 1999. Das ist jetzt das erste Release auf Fat Wreck.
Grundsaetzlich spielt sich die Geschichte hier im mittleren Punkrock Tempo ab, wobei der Dreier des oefteren stark in Popgefilde abdriftet und dann ein wenig vor sich her plaetschert. Grade an diesen Stellen haette ich mehr Druck erwartet. Richtig nach vorne geht es daher nur bei vielleicht drei Nummern. Nichts desto trotz finden sich quer durch die Scheibe viele Mitsing Refrains, die fuer mich teilweise stark nach BLINK182 klingen. Dazu wuerde passen, dass auch TLA mit zwei Saengern am Start sind, wobei einer auch hier eine Reibeisen Stimme hat.
So richtig aussetzen kann ich an der Platte nichts, sie ist obere Mittelklasse. Einige Songs bleiben auch gerne haengen.
( markus m. )

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Sampler - The Worldwide Tribute to the real Oi! Vol. 2

Unverhofft kommt oft - und so hatte ich letzte Woche Samstag diese Platte im Kasten. Eine Woche lang gehoert und direkt mal das Review verfasst, obwohl die Scheibe erst am 25.02. rauskommt. VORMERKEN!
Wie schon beim Vorgaenger spielen auch hier wieder aktuelle Bands ihre alten Vorbilder nach. Und das kann sich diesmal wieder sehr sehen lassen. Eine liebevolle Aufmachung mit Statements der Bands und Initiatoren sprechen mich positiv an.
Vor den Bands muss ich wirklich meinen Bowler Hat ziehen. Hier schnuert jeder Skinhead garantiert seine Boots und legt den Hosentraeger enger an. Soundtechnisch ist das wirklich auf hoechstem Niveau.
Vertreten sind vierzehn Bands, die, bis auf MURPHYS LAW, jeweils zwei Songs covern. Dazu gehoeren u.a. ROGER MIRET, IGNITE, BOUNCING SOULS, BRIGHTSIDE, VISION und BEANS.
Besonders haeufig werden COCK SPARRER gecovert. Diesen Job erledigen ROGER MIRET, BOUNCING SOULS und VISION wirklich gut. THE BUSINESS duerfen dann auch nicht fehlen: FUNERAL DRESS und MURPHYS LAW, die ein geiles "Drinking and Driving" praesentieren, haben gut abgeguckt.
Die anderen ueblichen Verdaechtigen wie COCKNEY REJECTS, 4 SKINS, BLITZ oder PETER AND THE TEST TUBE BABIES kommen auch nicht zu kurz.
74 Minuten, die jeder Skinhead und jeder Punk in seinem Regal haben muss. Sonst Credit Verlust. Cheers and Oi!
( markus m. )

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BAD RELIGION - The Process of Belief ( Epitaph )

Auch wenn jetzt wieder die Diskussion losgehen mag, wer heute noch ein BR Album braucht und wer nicht. Gebraucht habe ich weder "No Substance" und erst Recht nicht "The New America". Die beiden Alben waren sehr lustlos und einsilbig.
Jetzt aber schreiben wir die Nach-Major-Aera und Bad Religion sind wieder da, wo sie hingehoeren. Naemlich auf Epitaph. Label Chef Brett Gurewitz ist nach seinen Drogeneskapaden auch wieder an der Gitarre und voll im Songwriting involviert. Als weiteren Neuzugang koennen die Herren Brooks Wackerman verzeichnen, der frueher u.a. bei den Suicidal Tendencies taetig war.
Diese ganzen Wechselspielchen haben sich verdammt noch mal ausgezahlt. Wesentlich frischer, ja fast unverbraucht, kommt die neue Scheibe da her. It's more like the old ones. Die ersten drei Songs knueppeln sich in grade mal vier Minuten durchs Programm! Schneller denn je. Die Textzeile "I just accelerate" ist fast untertrieben. Mit dem vierten Song, dem sehr persoenlichen "Broken", wird dann ein poppiger Schnitt gemacht, bevor es zackig weiter geht. "Kyoto Now" nenne ich mal stellvertretend fuer die wieder zahlreichen politischen Texte, die in gewohnt intelligenter Weise rueber kommen.
Dem folgenden "Sorrow", das schon vorab als MP3 zur Verfuegung gestellt wurde, kommt mit "Epiphany" DIE Hymne des Albums. Ganz grosse Oper.
BAD RELIGION besinnen sich mit diesem Album wieder auf ihre Wurzeln zurueck. Teilweise covern sie sich auch selbst. "Supersonic" wartet z.B. mit einem "yayayaya..." wie bei "Operation Rescue" auf. "Destined for nothing" bringt das "ya - hey" von "Do what you want" ins neue Jahr. Die restlichen Songs erinnern doch gut und gerne an "Against the Grain" oder "Suffer" Zeiten. Genial in jeder Hinsicht.
( markus m. )

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THE CABLE CAR THEORY - The Deconstruction ( Defiance / Zomba )

Von der CCT habe ich bis jetzt, ehrlich gesagt, noch gar nichts gehoert. Viel zu berichten gibt es wohl von der Band auch nicht, da das Info an Kuerze nicht zu uebertreffen ist.
Im Mai 1997 ging es los. Die ersten Songs waren geschrieben und schon spielte man einige HC / Punk Shows in Hometown NY.
Das hier nach knapp fuenf Jahren die erste full length. In Deutschland kommt das Teil ueber Defiance und duerfte schon bald in der EMO und HC Szene die Runde drehen.
Sehr abwechselungsreich gehen die Jungs zu Werke. Krachige HC Parts wechseln sich mit ruhigen Passagen ab und einmal gibt es nur sanften Gesang mit sanfter Gitarre wie bei "Mietzis Song" von den Beatsteaks bspw. Aber ansonsten geht das immer gerne auf die Zwoelf. Viele Breaks, hektisches Schlagzeug und eine richtig fette emotionale Stimme runden die Kiste sehr lecker ab. Das kann was hier. Gut, aggressiv, melodisch - so steht es im Info und so sieht es aus.
( markus m. )

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HONEST DON'S - Dirty Dishes ( Labelsampler )

HONEST DON'S, eines der Fat Unterlabels schickt wieder einen Kandidaten der preiswerten Schuesse-Sampler ins Rennen. Und alles ist drauf, was Fat Mikes Reste Rampe zu bieten hat. Fast alle Songs sind bereits irgendwie, irgendwo und irgendwann erschienen. Mit dabei sind bspw. NERF HERDER, LIMP, REAL McKENZIES, BAD ASTRONAUTS und DIESEL BOY - um mal die bekanntesten zu nennen. Dazu kommen noch ein paar Bands vom Damen-Label PINK AND BLACK.
Insgesamt 17 Songs der bekannten californischen Machart.
No Effects quasi.
( markus m. )

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Rock'n'Roll Hell Yeah - Wolverine Labelsampler

"Cheap thrills for all Punks, Skangster and Swingcats." Das ist der neue hauseigene Sampler von Wolverine. Alle 27 Bands tun ihr Scherflein zum Gelingen dieses Teils bei, das fuer kundenfreundliche 9,99DM ueber die Ladentheke gehen wird. Im Gegensatz zu den amerikanischen und schwedischen Tiefstpreissampler sind hier sogar mehr als die Haelfte der Songs previously unreleased.
Insgesamt ist das ne ganz lustige Scheibe hier, weil von Swing ueber DeutschPunk ueber Melocore bis Ska alles vertreten ist. Auch die Cover von PEACE BROTHERS ( spielen im klassischen Elvis Stil "Anarchy in the UK" ) und NEW MORTY SHOW ( verswingen "Enter Sandman" ) koennen was.
Ausfaelle kann ich beim besten Willen auch nicht ausmachen. Da die Platte am 03.12. rauskommt, darf die in keinem Nikolaus Stiefel fehlen. Sonst komme ich mit der Rute vorbei.
( markus m. )

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LEFTOVER CRACK - Mediocre Generica ( Hellcat )

Die "Crack City Rockers" sind bereits ten years in the making und haben es nun geschafft, ihr Debut vorzulegen.
Und das kommt direkt im schoenen Punkrock Outfit um die Ecke. Schwarzes Digi-Pack mit allerhand Totenkoepfen und einer Satansfresse ( die ich aber erst nach mehrmaligen Interpretationsversuchen ausmachen konnte ) im Inlay sorgen fuer die richtige Aufmachung. In zehn Jahren, so dachte ich mir, kann man viele gute Songs schreiben. LOC sind das aber nur teilweise gelungen.
Der erste Song explodiert sehr metallastig. Weiter geht es mit einem guten Ska Beat ("Nazi White Trash") der Marke Rancid. Dann kommen ein paar Punkrocksongs, die aber nicht sonderlich ausgereift klingen. Eher holprig. Beim sechsten Song angelangt, klappe ich mir die Ohren zu und lese mir lieber das Punkrock Manifest der Band im Booklet durch. Thematisch werden Rassenhass, soziale Ausgrenzung usw. angesprochen. Darum geht es auch in den Songs. Bei Lied neun ("Crack City Rockers") angelangt, muss ich meine Ohren wieder spitzen, denn dieser Song kann so einiges. Ska, abgewechselt mit 77er Punk. Anschliessend stellt sich wieder Enttaeuschung ein, weil zwei TrueMetal Songs meine Boxen an die Leistungsgrenze bringen. Boah! Den Abschluss machen zwei weitere SkaPunk Songs, die ich mir gut geben kann.
Also. Das ganze hier ist ein Wechselbad der Gefuehle. 50% Highlights und 50% Lowlights. Ausserdem anstregend zu hoeren.
( markus m. )

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POWERHOUSE - What lies ahead ( I Scream )

Das Krafthaus ist schon seit 1993 dabei und veroeffentlicht dieser Tage endlich ihr Debut Album via I Scream in Europa.
In der ersten Jahreshaelfte war man ja bekanntlich mit IGNITE und Konsorten auf der Vans Off The Wall Tour quer durch die Alte Welt unterwegs. Daher kenne ich die Band schon.
Also, 1993 in der Bay Area North California gegruendet, hat man im Laufe der Jahre dort eine eigene Hardcore Szene aufgebaut. Ein bandeigener Club und Tattoo Laden darf da auch nicht fehlen.
Wer die Band noch nicht kennt und jetzt denkt, sie wuerden West Coast HC a la IGNITE spielen, der irrt ganz gewaltig. Das hier ist feinster NY Styled Old School. Da merkt man sofort, dass der Saenger aus New Jersey kommt und der Drummer mal bei MADBALL die Sticks geschwungen hat.
Saenger Cris kann man uebrigens auf jeden eine gewisse Aehnlichkeit mit Lou Koller nicht absprechen und Bassist Eddie ist mindestens genau so dick wie MADBALLS's Hoya. Da kann ja nur eine Mischung aus beiden Bands bei raus kommen...
Highlights sind vor allem die Mitgroehlsongs "Me against the World", "Bullet Proof" (ganz im BRIGHTSIDE Stil) und "It's my life"
Bald kommen die schweren Jungs wieder nach Europa, um die Platte noch mal live vorzustellen. Bis dahin.
( markus m. )

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BACKFIRE! - The War starts here ( I Scream )

He're, he're, he're we go again. BACKFIRE! sind im Jahre 2001 mit einer EP am Start. 16 Minuten Old School der bekannten Sorte. Gleich im ersten Song wird wieder ordentlich gedisst und allen "fake ass suckers" kurzerhand der Krieg erklaert. Die restlichen vier Songs stellen dann in gewohnter Weise klar, wie geil Hardcore ist. Das kennen wir.
BACKFIRE! zeigen also, wer haette das auch gedacht, keine Ueberraschungen. Musikalisch sind die vier Guys sowieso ueber jeden Zweifel erhaben. Wirklich guter und moderner old School. Uber die Jahre hinweg haben sie sich ja zu einer festen Groesse in Europa eingespielt. Qualitaet zahlt sich eben aus.
( markus m. )

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AS FRIENDS RUST - Won ( Defiance ger / Doghouse us )

Es gibt Platten, die gibbet nicht. Das Erstlingswerk von AS FRIENDS RUST ist so eine. Direkt vom ersten bis zum letzten Ton haelt "Won" in Atem. Da ich die Platte schon einige Wochen habe, habe ich sie nun durch und durch gehoert. Von vorne nach hinten, von rechts nach links und anders herum. Im Auto, auf dem Klo, ueberall. Und noch mal. Alder, die zehn Songs sind der Ueberhammer! Genialer melodischer Hardcorepunk mit einer wohldosierten Portion Pop. Und das ist wirklich ein Debutalbum!
Die TERRORGRUPPE hat ihr zweites Album "Melodien fuer Milliarden" genannt. Was soll denn dann das hier bitte sein? Musik fuer das ganze Universum?
Es ist vollkommen egal, welche Songs ich jetzt angebe, weil alle, ich wiederhole: ALLE das Zeug haben, ein Hit zu werden. Millionen HC Bands waeren froh, solche Songs zu schreiben, wie Frontman Damian es kann. Energie, Leidenschaft, Wut und ein Gefuehl fuer wirklich grosse Songs.
Die ersten drei Songs "We on some next level shit", "Fourteen or so" und "Austin, we have a Problem" sind faster than the world. "Wont be the first time" goennt allen Beteiligten eine Auszeit, bevor es zackig weiter geht. Leck mich am Arsch, ist "Laughing out loud" ein geiler Emocore Song. Dann noch mal mit "This is me hating you" geknueppelt und mit "Last call" gerockt, endet dieses Meisterwerk mit einer herrlichen Ballade namens "Ten".
Arsch hoch, Zaehne auseinander.
AS FRIENDS RUST koennen alles. Bald auf ausgiebiger Deutschland Tour mit STRIKE ANYWHERE, die mit "Change is a Sound" ein fast ebenso famoses Erstlingswerk rausgebracht haben. Am besten beide CDs kaufen und dann auf den Konzerten angeben!
( markus m. )

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H2O - GO ( MCA )

Gleich mal vorweg: Auf der einen Seite bin ich enttaeuscht, auf der anderen Seite habe ich genau das hier so erwartet. Was mir zur nunmehr vierten Scheibe meiner all time favorite Band einfaellt ist nur ein Wort: Pop.
Mir ist das scheissegal, auf welchem Label eine Band ihre Platte rausbringt. "Go" wuerde auf Epitaph oder gar auf Blackout! genauso klingen. Dennoch fehlt was. Und dass sind Songs wie "5 Yr Plan", "Family Tree", "I see it in us", "Thicker than Water" und wegen mir auch "Guilty by Association". Songs, die diese Band zu dem gemacht haben, was sie heute ist. War FTTW im Gegensatz zur "s/t" und "Thicker than Water" soundtechnisch schon etwas zu glatt geraten, ist das hier nahezu schon poliert.
Ich weiss nicht woran es liegt, vielleicht weil Toby mittlerweile verheiratet ist und jetzt einen auf melancholisch macht. So gut wie alle 12 Songs waeren frueher sicher nicht auf die Rille gekommen. Fuer mich sind H2O 2001 completely different. Aggressivitaet und Energie sind zu Lasten von noch mehr Melodie gewichen.
Der Opener "Role Model" duempelt so vor sich hin und so geht es dann konsequent weiter. "Memory Lane" ist so emo, dass ich Toby weinen hoere. Der Song ist noch einer der seltenen guten Momente. Stop: Da gibt es ja noch einen HiddenTrack. "Like a Prayer" von Madonna. Alter Schwede. Wenn du schon gar nichts mehr erwartest, wirst du quasi wegrasiert. Da geht alles. Schnell und melodisch. Wie wir sie kennen.
Das ist aber doch ein wenig wenig. In Anbetracht dessen, was die Band noch Mitte / Ende der Neunziger auf die Beine gebracht hat, ist das hier n laues Lueftchten und im Mittelfeld anzusiedeln. 1996 und 1997 noch Meister, 1999 Uefa-Cup, jetzt leider den UI-Cup verpasst. Schade. SEHR schade.
( markus m. )

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ENSIGN - The Price of Progression ( Nitro )

Die Platte ist zwar schon was draussen, aber ich habe erst gestern aufm VENEREA Gig (s. Review) eine Promo CD erhalten. Deshalb hier kurz ein Review fuer alle, die die Platte noch nicht haben.
Denn die sind es mal wieder selber Schuld! Als erfahrener ENSIGN Fan kann ich mit Fug und Recht behaupten, dass sich das staendig wechselnde Quartett um Tim Shaw im Vergleich zu den drei Scheiben zuvor, mehr Zeit fuer Melodien genommen hat. Damit setzt man den Weg der 2000er EP "For what it s worth" fort. Soll heissen: Mehr Punkrock, weniger Metalriffs. Auch wenn ich hier einen Hit der Marke "Left Hand Syndrom" vermisse (der eigentlich hier drauf sein sollte...), schlagen Songs wie "Black Clouds vs. Silver Linings", "Stay warm" oder "Never go home again" in die Punk Richtung. Ansonsten gibt es vor allem den bekannten Old School Brei wie schon auf "Direction of Things to come" und "Cast the first Stone", wo sich der gute Tim die Kehle aus dem Leib schreit.
Ach ja: An Stelle von Lou Koller singt diesmal Russ von GOOD RIDDANCE bei einem Song mit, der extra dafuer aus Caliland nach NJ geflogen ist. Nur zur Info...
Ok. Platte ist wie gewohnt cool und immer ein Kauf wert. Schade, dass die Tour ausgefallen ist. Wollen wir mal hoffen, dass das ganze Spektakel im naechsten Jahr nachgeholt wird.
( markus m. )

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SELTZER - dto. ( Superrock Rec. / Weserlabel / Indigo )

SELTZER versprechen "rockigen Emo Punk". Meine Fresse. Nennt es Punkrock - denn dat isset nun mal! So sieht das erfreulicherweise aus, wenn ex SOBER, SUFFER und NO FUN AT ALL Jungens ne Band aufmachen und unbekuemmert drauf los brettern. Da is nix mit Melocore. Dat is pure Rock n Roll! Skaten war frueher, rocken ist heute.
Wer die "State of Flow" hat, wird vollstens bedient, denn das hier geht noch einen Schritt weiter. Und dieser Schritt heisst Energie. Gleich der Opener "Let me turn you on" blaest dich nur so um. Ich drehe lauter, mir fliegt die Brille weg. Weiter, weiter und immer weiter rollt das Schlagzeug. "Yeah yeah", was als Single rauskommt, hat Hitqualitaeten und kommt dank Midtempo-Backyard-Babies-Style grandios in meine mittlerweile tauben Ohren. Yeah!
Ich koennte jetzt neun weitere Beispiele fuer endlos geile Songs liefern. Mach ich aber nicht. Da hoere ich mir doch lieber noch mal die Platte an. Weil:
Hier geht wirklich alles. Unfassbar, was aus 08/15 Melodiepunkbands werden kann. Ganz klare Kaufempfehlung. Bald auch auf Tour zu bewundern.
( markus m. )

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HUMAN HAMSTER HYBRIDS - Dance Classics ( Wolverine )

Ska! Pop! Punk!
Die drei Elemente der Musiklehre drehen HHH durch den Wolf. Was dabei rauskommt, kann man ab dem 24. September bewundern. Schlecht gemacht ist das hier nicht.
Bei den MAD CADDIES wird vorgefahren, bei RANTANPLAN mal vorbeigeschaut und die RX BANDITS passen sowieso immer. Zwei Trompeten, zwei Gitarren, eine Stimme, ein Schlagzeug und ein Bass sorgen fuer ordentlich Partystimmung. Das ist die Vorgabe, das ist das Ziel. Spass muss sein. Gedanken um eine bessere Welt koennen sich andere machen.
Locker flockig darf dann auch KIM WILDE und ABBA gecovert werden. Kein Thema.
An Leichtigkeit und guter Laune sind die hybriden Hamster jedenfalls nicht mehr zu uebertreffen. Und langweilig werden die auch nicht.
Auch wenn es in Deutschland irgendwie keinen Sommer mehr gibt, ist diese Platte allemal ein Kauf wert.
( markus m. )

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HAMMERCOCKS - s/t ( Wolverine )

Worldwide Wolverine goes Texas. Seit 1993 sind die Kollegen HAMMERCOCKS schon in den Suedstaaten unterwegs. Hier das erste europaeische Release.
"Blaaazin alcohol-injected high-speed rawk!!" verspricht das Info. Das ist gar kein Ausdruck, fuer das, was die vier Schwerstalkoholiker bieten. Angefangen bei der Stimme, die auf etwa 20 Jahre Ernte 23 schliessen laesst. Verstehen tut man kaum ein Wort, aber das gehoert wohl zum Gesamtbild. Dennoch geht es den Songtiteln nach auf jeden um Sex und Drugs. "Green Beer", "God hates Rock and Roll", "Fuck it up" sind nur drei Attacken auf den guten Geschmack.
Musikalisch wird, na klar, derbster Rock n Roll geboten. Leck mich anne Futt, is dat geil! 16 Songs in weniger als 30 Minuten sagen ja wohl alles! Hits: "Cops come out" und "Cum on Everybody". Da will man den Mittelfinger gegen jeden und alles zeigen. Vergleiche mit den DWARVES sind so angebracht wie ueberfluessig.
Ach ja. Die Aufmachung ist auch sehr liebevoll bis total asi. Ein sehr feines Comic mit dicken Schwaenzen, noch dickeren Titten und noch mehr intravenoes eingefuehrtes Bier darf nicht fehlen. Auf dem Backcover posen auch noch zwei Schlampen mit Jagdgewehren und Suedstaatenflagge vor nem Jeep.
Bin positiv mit allen Klischees bedient.
( markus m. )

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SCOREFOR - Leaving the Birdcage ( Wolverine )

SCOREFOR kommen aus dem tiefsten Bayern und spielen Melodiecore. Seit 1996 around konnten sie bereits zwei Demos rausbringen und besuchten allerhand Nachwuchsfestivals, darunter mit dem Emergenza das wohl bekannteste. Des Weiteren durfte man schon mit BLUMENTOPF spielen ( um Gottes Willen! ). Ok, soviel zur Geschichte.
"Leaving the Birdcage" ist die erste Full-length und verspricht so einiges. Grade auch, wenn ich mir die gross angelegte Promomaschine anschaue.
Weil das alles, was aus den Boxen kommt, oh Wunder, nicht neu ist, erinnert mich die ganze Sache natuerlich an andere Bands. Allen voran an alte holprige MILLENCOLIN Demos, denn die waren aehnlich unbedarft. Bei zwei Songs krieg ich hier die Krise. Zum einen der Opener "I dont know why", der aufgrund des befremdenden Sologesangs zu Anfang automatisch meinen Zeigefinger auf die "forward" - Taste fuehrt. Zum anderen der Kinderpunksong "Heavyweight Champion".
Die restlichen zehn Songs sind aber allesamt befriedigend bis tendenziell super. Das nachdenkliche "I will" hat sogar regelrechte Hitfaehigkeiten und geht lecker nach vorne. So mag ich das. In dieser Reihe muss ich auch noch "They wont make it", "Blue Sun" und "Manson Family" nennen. Die vier Songs sind schnell und zeigen, was die Jungens koennen, wenn sie dann wollen. Da fasse ich mir doch an den Kopf und frage mich, warum die nicht eine komplette Platte auf diesem Nivea rausbringen! Von ein paar Aussetzern mal abgesehen, hat die Scheibe naemlich ordentliches Potenzial. Bin gespannt, was da in Zukunft noch kommen wird. Hoffe nur gutes.
( markus m. )

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AGNOSTIC FRONT - Dead Yuppies ( Epitaph )

"Dead Yuppies" stellt Nummer drei nach der AF Reunion dar. Und nahtlos wird der Weg fortgefuehrt, der mit "Somethings gotta give" und "Riot Riot Upstart" eingeschlagen wurde. Das war vorher klar und das ist auch gut so. Experimente kann auch keiner mehr verlangen. Die Fans wollen die vier New Yorker so, wie sie sind. Stigma/Miret wissen das und zeigen sich mit diesem Album wieder mal von ihrer besten Seite. Feinster gekloppter OldSchool gepaart mit leckeren Streetpunk Hymnen. Oben drauf packen die betagten Herren mindestens drei Mitgroehlrefrains, dass du gar nicht mehr anders kannst, als durch dein Zimmer zu springen und lauthals "Uncle Sam - we want you!" rauszubruellen.
Was man allerdings vergebens sucht, sind Oi! Kracher. Aber ein Song wie "Gotta Go", der um die Welt gegangen ist, gelingt einer Band auch nur einmal. Statt dessen geht das Quartett solide zu Werke und besinnt sich auf das Wesentliche, naemlich Punk und Hardcore Songs der Major League.
Anspieltipps sind immer wieder die Punkrocksongs "Liberty", "Love to be hated" und "Standing on my own".
Wie gesagt, alles bleibt beim alten. Und dass ist bei dieser Ausnahmeband auch richtig und wichtig. Die Platte ist live leicht umsetzbar und aufgrund der Sing-a-longs kann man sich auf ein paar schweisstreibende Shows gefasst machen.
( markus m. )

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NO USE FOR A NAME - Live in a Dive ( Fat Wreck )

"This aint your typical half assed, poor sound qualitity live CD. Oh no, were breacking new ground in live CDs with this one!" So grossspurig die Ankuendigung, so genial das Ergebnis. Das mal gleich vorweg.
FAT starten mit dieses Album eine ganze Reihe von Liveplatten. Da kann man sich auf einiges freuen. NUFAN bieten mit ihrem Release nicht nur qualitativ hervorragende Aufnahmen, sondern allerhand weiteren Kram. Auf deinem Rechner kannst du noch ein von FAT MIKE himself gefuehrtes Interview sowie diverse Livemittschnitte ( "Invincible", "On the Outside" und "Straight from the Jacket" ) visuell konsumieren. Auch diese Aufnahmen sind hervorragend gelungen und erzeugen wunderbares live feeling.
Neben den drei genannten Songs sind natuerlich alle Hits seit 1987 drauf. Ich nenne mal stellvertretend "Justified Black Eye", "Dont miss the train", "The Answer is still no" und "Redemption Song" zum Schluss. Insgesamt 20 Songs in etwa 50 Minuten, die grade wegen der liebevoll abgerundeten Aufmachung jederzeit ein Kauf wert ist.
( markus m. )

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MAXIMUM PENALTY - Uncle Sham ( I Scream )

Zu Beginn knapp 50 Sekunden dumpfer, gleichmaessiger Schlagton - Spannungsaufbau - wer jetzt aber glaubt, nun wird erst mal richtig losgebrettert, der wundert sich und ist irritiert. Statt dessen geht es im mittleren Tempo voran. Meist zieht sich das durch die ganze Platte. Die meisten Songs fallen in den alternativen Musikbereich a la Live of Agony, Tiamat und Konsorten. Die Band selbst erklaert das mit "musical open-mindedness" und eigener Style des NYHC. Sie bezeichnen sich selbst als Hardcore Band, ohne durchweg Hardcore zu spielen. Im Info versprochene Einfluesse aus den Bereichen Hip-Hop, Metal oder Jazz kann ich aber auch nicht unbedingt feststellen. Dafr aber mit "How long" eine lieblich liebe Liebesballade.
Nun, "Uncle Sham" ist erst die dritte Langrille der Band seit 1986. Bis 1994 wurden auch nur Demos verffentlicht. Interessant ist vielleicht noch, dass mit Jim Williams und Rich McLoughlin nur zwei Leute die Platte eingespielt haben.
Bleibt zu sagen, dass MP mit dieser und auch den Platten davor einen eigenen experimentellen Sound aufgebaut haben. Hardcore im klassischen Sinn ist das nicht, dafuer aber ein alternatives Album der Oberklasse. Freunde des Alternative-Rock werden hiermit sicher ihre Freude haben. Der geneigte Hrer muss sich in diese Klaenge reindenken, um die wahre Klasse zu erkennen.
( markus m. )


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ONLY ATTITUDE COUNTS - Hard to Swallow ( Lost & Found )

Puenktlich zum Debut der Zweitband SPIDER CREW bringen nun auch OAC eine Scheibe raus. Frei nach Frank Sinatras "I want to be a part of it - New York, New York...", demonstrieren die vier Oesterreicher ne halbe Stunde ihren Style. Die Texte ber VSHC, Respekt, DMS, Unity und die Parole "tust du mich dissen, tu ich dich erst Recht dissen" sind erwartbar. Pride! Dass es auf mich schon etwas befremdlich wirkt, wenn im kleinen kotlettfoermigen Land Oesterreich eine Art NYHC Family installiert werden soll, erwaehne ich jetzt nur am Rande. Times are changing!
Um Originalitaet geht es sowohl im Punk als auch im Hardcore ja bekanntlich schon seit 20 Jahren nicht mehr. Dafuer aber um so mehr um Authentizitt. Und die ist zweifellos beim neuen OAC Output ohne Ende vorhanden. True to the game!
Ach ja. Als Gaeste haben noch Dennis (Brightside), Dave (Right Direction) und Rick Ta Life ins Mikro gewichst. Schne Platte und mit "Peace, Love, Unity and Respect" ist den schweren Jungs auch noch n schwerer Hit gelungen. Immer cool und immer gut. Hardcore still lives!
( markus m. )


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ALL / DESCENDENTS - LIVE plus ONE ( Epitaph )

ALL live? Gut. Aber wenn dann noch als zweite CD DESCENDENTS live dabei sind, gibt es kein halten mehr. Zwei Live Platten zum Preis von einer. Hammer.
Die beiden Brueder - Bands sind ja so was wie die Begruender des California-Power-Pop Punkrock (oder auch Melodiecore) mit Sonne unterm Arsch. 1987 sind ALL bekanntlich mit dem DESCENDENTS-Album "All" aus den DESCENDENTS hervorgegangen, weil DESCENDENTS Snger Milo lieber BioChemie studieren wollte. Haben sich die anderen eben verselbstaendigt.
Beide Aufnahmen tun sich von der Qualitt her wenig. Die Aufnahmen sind rau und trotz nachmixen ungeschliffen. Da die Fans nicht so laut zu hoeren sind, bringt die Platte mehr die Bands zum Vorschein.
Aufgenommen wurde das DESCENDENTS Konzert 1996 im "Whisky a Go-Go" in LA. Viele Songs des damals aktuellen "Everything Sucks"-ReUnion Album sind dabei natrlich zu finden. Es ist das drauf, was drauf sein muss. 40 Minuten DESCENDENTS live.
Das ALL Konzert wurde im Maerz 2001 im "Starlight" in Ft. Collins, Colorado aufgenommen. Auch hier ist alles drauf, was das Herz begehrt. Angefangen mit "Fairweather Friend" und nach etwa 50 Minuten beendet mit "Carry You". Die aktuellen Platten "Mass Nerder" und "Problematic" werden gebhrend abgefeiert.
Das alles und noch viel mehr, gibt es am 04.09. beim Plattendealer deines Vertrauens.
Kaufen - das hier ist aller hchste Punkrockliga.
( markus m. )

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VOICE OF A GENERATION - Hollywodd Rebels ( Burning Heart )

VOAG sind ja nun auch schon ein wenig dabei. Hier nun ein weiteres Werk der skandinavischen PunkRock n Roll Helden.
Erst mal wird nicht nur mit dem Bandnamen dick aufgetragen. Die gegelten Lederjackentrger nennen sich auch noch "Molotov Mike, das Punk Idol" oder auch "Punk Rebel Danny R. Violence".
Den coolness Faktor gilt es also aufrecht zu erhalten. Dazu trgt schon das nette Digi-Pack bei. Pluspunkt. Dann noch zwlf Songs, bei denen wirklich alles geht. "Odd Generations back" macht klar, das Punkrock still alive ist. Es folgen weitere 1a bierselige Grhlrefrains. "Hollywood (here we come)" oder "Radiostation (Domination)" sind einfach Kracher, die Spa machen. Immer wieder werden RAMONES Reminiszenzen eingebaut. Gabba Gabba Hey!. Vermischt wird das auch noch mit 77/78er CLASH Attributen.
Und wenn der letzte Song "Lets go" heit, will man sich unweigerlich die Platte noch mal reinziehen. So, und das mache ich jetzt. Prost!
( markus m. )


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PARANOIACS - 7 Day Weekend ( I Scream )

I Scream Records vs. PARANOIACS Ja, wer hier, wie ich, typischen Prollohardcore erwartet, der irrt.
"Belgiums most legendary rock band is back" steht im Info. Bis jetzt waren mir die fnf Kameraden kein Begriff. Um so erfreuter war ich, als ich das Teil hier zum ersten Mal auf den Teller legte. Feinster PunkROCK mit Betonung auf Rock ertnt. Dazu eine mehr als angenehme Stimme, die tatschlich melodisch singen kann.
1984 haben sie sich wohl gegrndet und haben mehrere Platten auf den Markt gebracht. Seit 1992 geht aber auer ein paar Singles nicht mehr wirklich viel. Die aktuelle Platte, die im August rauskommt, kann dann auch wirklich so einiges.
Schon der Opener, "In my Eye" sorgt fr positiven Flair. Song Nummero 2, "2009" wird Single und weist mit einprgsamen Refrain auf. "Born a Sinner" ist ein tiefer Rock n Roll Stampfer. Melodisch geht es weiter. "Rock n Roll Show" ist durch Keyboards und leichtem, wirklich leichtem Ska-Beat, von THE CLASH unberhrbar beeinflusst. "Bad Feelings" ist mein derzeitiger berhammer Song. Hit Hit Hit.
Neben der neuen GOOD RIDDANCE mein favorite Album im Moment. Ich bin gespannt, wie die im August ankommen.
Genau die richtige Platte fr das heie Wetter.
( markus m. )

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SPIDER CREW - You better Recognize EP ( I SCREAM )

Yo. SPIDER CREW.
Erst mal ist das Titelbild eindrucksvoll. Jeder kennt es, da es um die Welt gegangen ist. Prager Frhling, 21. August 1968. Ein Mann reit vor einem Panzer stehen, sein Hemd vom Leib. Revolution gegen das sowjetische Diktat. Das sind die wahren Helden der Postmoderne.
Mit der SPIDER CREW haben wir es hingegen mit den neuen Helden des europischen Hardcore zu tun. VSHC schreiben sie sich stolz auf Brust, Rcken und Arm. Vienna Style Hardcore. Worin aber der Unterschied zu NYHC ist, kann ich momentan noch nicht so recht ausmachen. Das geht schon ordentlich in diese Richtung. Old Skool Alder.
Erst seit Mitte 2000 around und aus verschiedenen Bands gegrndet, liegt mit der EP das Debut vor. Und das kann sich so was von sehen lassen, dass mir beim ersten, zweiten und xten hren immer noch die Kinnlade runterfllt. Ich bin berzeugt: Die Band kann alles. Die vierzehn Minuten haben es in sich. Geboten wird das volle Brett. Und immer auffe zwlf. Oi! und Punk Roots werden zum Glck nicht verschwiegen. Als Bonbon gibt es auch noch wunderbar abgestimmten Doppelgesang. Zwei Snger, Gefhl fr Melodie und dicke Attitde lassen viel fr die Zukunft erwarten.
Mit der Platte werden fnf, meist sterreicher, den Durchbruch schaffen und sich schnell einen Namen machen. Ich bin jetzt schon auf die erste Full-Length gespannt. Ach ja. Auf der EU HC-Party 6 kann man die dicken Mnner live sehen.
( markus m. )

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PENNYWISE - Land of the Free? ( Epitaph )

Zwei Jahre nach "Straight ahead" bringen PENNYWISE mit "Land of the Free?" ihre siebte Langrille raus. Und alles bleibt so wie es ist. "Same old Story" knnte man meinen.
Grade bei einer Band wie PENNYWISE ist wichtig, so zu bleiben, wie wir Fans es gerne htten. Grade, melodische Songs, gepaart mit politischen Texten. So kennen wir das, so mgen wir das.
Das Booklet ist komplett in rot-schwarzen WTO Demonstatrationsbildern gehalten. Polizisten erledigen ihren Job und legen Globalisierungsgegner flach. Auf der CD selber sind Auszge von Zeitungsartikeln abgedruckt, die staatliche Gewalt dokumentieren.
Das Innere. Mit diesem Werk beweisen PENNYWISE erneut, dass sie eine der wichtigsten Bands momentan sind und was zu sagen haben. "Time marches on" stellt dies zu Beginn der knapp 40 Minuten fest. Die rhetorische Frage "Land of the Free?" wird damit beantwortet, dass die Gesellschaft von groen Konzernen und l Multis diktiert wird und wir alles andere als in einem freien Land leben. Als Ami hat man ja so seine Erfahrungen mit l Multimillionren. Siehe George W. Bush. Mit "Fuck Authority" ist den vier Calis wieder mal ein feiner Hit gelungen, der auch mit Video als Single rauskommt. In die gleiche Kerbe schlgt auch "Its up to you", mit wunderbar eingngigem Chorgesang. Da muss man einfach durchs Zimmer hpfen. Schlielich beendet "Anyone Listening" diese feine Platte. Hier werden zwei der bekanntesten Tragdien nicht nur aus Amiland erzhlt. Zum einen die weit verbreitete Armut, zum anderen Gewalt an Schulen. Und alle gucken weg. Die Probleme gibt es berall, das geht jeden was an.
Wie eingangs gesagt, ist das neueste Werk im groen und ganzen den sechs Vorgngern hnlich. Was anderes habe ich auch gar nicht erwartet. Wichtig ist natrlich, dass die Scheibe mithalten kann. Wie immer, geile Songs und fr PENNYWISE Fans sowieso ein Pflichtkauf.
( markus m. )

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THE BUSINESS - No Mercy for you ( Burning Heart )

1980 gegrndet und seit eh und je Kultband fr alle Glatzen und eine Hand voll Punks. Ich habe die Best of aus dem Jahre 1993 auf LP und kenne somit die ca. wichtigsten 25 Songs. "Harry May", "Real Enemy" und "Coventry" knnen alles. Da macht selbst mir Oi! Spa. Nun. Soweit ich das hier erkennen kann, sind mit Steve Whale und Mickey Fitz sogar noch zwei Grndungsmitglieder an Board.
Meine Fresse, ich vergleiche grade die Fotos. Die 21 Jahre haben bei den Vieren aus dem Sden Londons Spuren hinterlassen. Frher Haare aufm Schdel, jetzt Naturglatze. Alt sind se geworden. Die Musik hat auch nicht mehr so die Power. Oi! typische Sing-a-Longs kann ich hier beim besten Willen nur schwer ausmachen.
Lyrisch dreht sich wieder alles um Working Class, Fuball, Bier und soziales. Bei Kneipengeschichten wie "Guinness Boys" wird erzhlt, wie die Fuballmannschaft wieder mal 1-4 verloren hat. Anschlieend wird noch n Rndchen im Pub gedreht und schon luft alles wieder bestens. Klasse!
Daran erkennt man, dass wieder das gemeine Skinhead Publikum bestens bedient wird. Saufen, Fuball, Oi! ist die Devise.
"Anarchy in the Streets" ist beispielsweise auch nicht viel besser. Ich war bis jetzt zwei Mal in London, auch in Soho. Vielleicht zur falschen Zeit am falschen Ort, aber von den hier geschilderten Riots habe ich gar nichts mitbekommen. Interessant finde ich auch, dass man mit knapp 50 Jahren immer noch auf Aufruhr, Einbrche und brennende Autos steht. Ob die immer noch so schnell vor den Bullen weglaufen knnen...?
Auch "Hate Kill Destroy" ist textlich fr mich sehr verwirrend. Warum setzen sich so alte Leute heute noch mit der Hippie Kultur auseinander? Dass Hippies anders aussehen und Punkrock sowieso Knig ist, wre vor 20 bis 25 Jahren sicher noch irgendwie rebellisch oder so. Aber heute?!
Die Boys, wie sie sich selbst nennen, schwelgen in Erinnerungen. Das zieht sich durch die ganze Platte. Ich wei, wie die wieder in smtlichen Skinhead Fanzines abgefeiert werden. Und dass immer noch bis zu 1000 x 0,3 cm Haarwuchsloide auf die Shows kommen, ist ja auch kein Geheimnis.
Heute haben aber andere Bands wie BROILERS, US BOMBS, RANCID oder SIXER die Sta Prests und Hosentrger an.
Fr mich sieht das so aus, als wrden sie die Band nur noch fr die Kohle machen. Im Vergleich zu den frheren Werken ist die Platte einfach schwach.
( markus m. )

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PUNK CHARTBUSTERS Vol. 4 ( Wolverine )

Ich kann mich noch genau dran erinnern, wie ich 1994 als pickeliger Teenie den ersten Sampler aus dem Hause Wolverine erwarb. Es war die sagenumwobene "Fr immer Fortuna" Platte. Damals als Untersttzung des Fanprojektes gedacht und dem Wiederaufstieg in die 2. Liga gewidmet. Jetzt steht die Fortuna vor dem Super-Gau eines eventuellen Insolvenzverfahrens, was eine Durchreichung direkt in die Verbandsliga bedeuten knnte. Die Sponsoren drehen den Geldhahn zu und OB Erwin ist Arschloch as usual. Will fr hunderte von Millionen eine neue Arena bauen, hat aber nicht zwei Millionen fr die Rettung des Vereins. So geht Steuergeldvernichtung im groen Stil.
Genug dazu. Kommen wir zum aktuellen Sampler von Wolverine. PUNK CHARTBUSTERS Vol. 4 ist genau wie die drei davor. Das Prinzip ist einfach: Punkband covert, was bei drei nicht auf den Bumen ist. Bei knapp 160 Minuten! Spielzeit geben sich die Highlights und Lowlights natrlich die Klinke in die Hand. Vertreten sind zum Beispiel namhafte Bands wie DIE TOTEN HOSEN ("Hang on Sloopy" von den MC COYS), LIVING END ("Tainted Love" von SOFT CELL) oder die TERRORGRUPPE ("Love Machine" von SUPERMAX). Grundstzlich werden Songs aus den letzten vierzig Jahren nachgespielt. Die aktuellen Teile sind aber besonders witzig. So werden die SUGARBABES, BRITNEY SPEARS, MADONNA oder VENGABOYS verwichst. Klasse ist das ABBA Cover ("S.O.S.") der MAD CADDIES sowie die Ska Version von LIQUIDOs "Narcotic" durch TABOO. SFH drfen derweil auch mal wieder die Backen aufpusten und krftig zu "Sleeping in my Car" von ROXETTE rumtrten. DRAGSTER sorgen mit RICKY MARTIN fr ordentlich Spa.
Wie gesagt. 160 Spielminuten auf zwei CDs zum Preis von nur einer. Das kann sich sehen lassen und macht echt Spa. Die perfekte Partyplatte.
( markus m. )

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GARLIC BOYS - Death Match ( Wolverine )

"Lalalalala" ist das erste, was aus den Boxen kommt. Ich fasse mir an den Kopf und frage mich, was das denn nun ist?!
Die GARLIC BOYS kommen aus Japan. Damit aber nicht genug. Nein, sie singen auch noch durchgehend in ihrer Heimatsprache. Die Songtitel sind hingegen auf englisch. 1985 in Osaka als Trash / Hardcore / Crossover Band gegrndet, folgte nach dem zehnjhrigen Bestehen der Wechsel Richtung Punkrock. Und weil das ganze hier ein 70! mintiges Best Of Vergngen ist, kommt eben alles vor, was auch nur irgendwie mal geschrieben wurde. Was will man nun erwarten?
Der erste Song ist extrem langsam, dann kommen ein paar Punkrock Songs, die wirklich gut sind. Dass bei den 70 Minuten auch der ein oder andere Song etwas deplaziert, bzw. berflssig ist, ist klar. Teilweise wirkt das ganze wirkt auf mich etwas befremdlich, weil sich Einschlafsongs mit derben Metalgitarren abwechseln. Schranken werden eben nicht gesetzt.
Etwa zur Halbzeit der Platte, wird das Tempo pltzlich angezogen und die Punksongs mnden ber HC mitten in Metalgekloppe ("Two Rules at Live Shows" oder "De la Hustle"). Auch diese Phase habe ich berstanden und werde mit einem SkaPunk Song "Dancing Tank" belohnt. Danke. Hektisch geht es weiter. Wir halten durch.
Nun, die ganze Angelegenheit lsst sich als lustig bis anstrengend betiteln. Je nach Lust und Laune. Menschen, die schon schlecht gelaunt auf die Welt gekommen sind, sollten die Finger davon lassen. Auf ner Party sicher die willkommene Abwechselung. So auch fr das gewhnliche "rzte"-Publikum. Die knnen da bestimmt nichts mit anfangen...
( markus m. )

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MY MORAL MAJORITY - Ein Gruppenabenteuer fr 3 bis 5 Helden ( Wolverine )

Das kleine kotelettfrmige Bundesland sterreich schlgt zurck. Nach rechten Wahlerfolgen kommt nun die linke Antwort. Jrg Haider wird sich totrgern. Was ja auch nicht von Nachteil wre. Setzen doch die vier Wiener beim braunen "Scheihausknig" ("Hirnschlag") die lyrische Faust an.
berhaupt hat mich der Song "Hirnschlag" bewegt, wie seit Ewigkeiten keiner mehr. Hier wird sich mit dem sterreichischen Volk und der dazu gehrigen Regierung auseinander gesetzt. Nazis seien sie nicht, die Alpenlndler, dafr aber traditionsbewusst und national.
Das ist ja fast schon schlimmer als der durchschnittliche Deutsche...
Aber auch die andere Songs sind nicht ohne. Grtenteils politisch, manchmal persnlich. Aber niemals mit platten Phrasen versehen.
"Kuscheldecke" zum Beispiel geht ber Menschen, die nicht aus ihrem Bett aufstehen, an nichts interessiert sind und den ganzen Tag den "blden Vgeln" zuhren. Und ehe man sich versieht, ist man einsam. Das sollte auch mal zum nachdenken anregen.
Nun, zwlf Songs, die 47 Minuten das Gehirn rausfordern.
Ganz im Sinne von MUFF POTTER oder ...BUT ALIVE wird intellektuell der Hammer rausgeholt und sorgfltig Schlge verteilt.
Dafr, dass sie erst seit 1998 zusammen spielen und Anfang 20 sind, klingt das ganze sehr reif. Ich kann da sehr viel mit anfangen. Untersttzen!
( markus m. )

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DE HEIDEROOSJES - Fast Forward (Epitaph)

Bleibt alles anders. So oder so hnlich kann man dieses Album kurz und knapp beschreiben. Wer die vier Hollnder schon immer mochte, wird auch diesmal nicht enttuscht. Geboten werden wie immer 16 Songs, die mehr oder weniger direkt auf die Mtze gehen. Kaum verwunderlich, dass selbst Offspring Gitarrist Noodles behauptet, die HEIDEROOSJES wrden ihn alt aussehen lassen.
1989, als Schlerband gestartet, haben sie nunmehr sieben Platten rausgebracht und dazwischen etwa 800 Shows gespielt. Zumindest behaupten sie das im letzten und auch besten Song, "Since 1989".
Aber fangen wir vorne an. Der Opener Not in my Backyard prgelt nur so um sich. Und das immer mit dem mehr oder weniger sympathischen hollndischen Akzent. Mit "Nothings wrong" geht es weiter und mit "Ik will niks!" kommt der erste von drei hollndischen Songs am den Start. Diese haben fr mich immer wieder einen komischen Charakter. Vor allem wenn so Zeilen wie "Ik moet dit en ik moet dat" oder "we maken ons eigen soort kapot" erklingen. Da ist der rheinische Dialekt gar nicht mal so weit weg.
"Were all fucked up", ldt zum Bier trinken ein und htte in leicht abgenderter Form auch von den DROPKICK MURPHYS stammen knne. Sehr schn. "Billy broke a Bottle again" wiederum geht ber einen Alkoholiker, der sein und das Leben seinen Frau zerstrt. Ein weiterer Hhepunkt ist "Last call to Humanity". Hier werden smtliche Hilfsorganisationen fr ihren selbstlosen Einsatz fr eine bessere Welt gehuldigt.
Wie schon anfangs gesagt, bietet dieses Album gewohnte Kost. In Holland werden sie damit wieder in die Charts einsteigen und in "uitverkochten" Hallen spielen. Ein durchweg gutes Album, auch in punkto Langzeitwirkung.
( markus m. )

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RESPECT YOUR ROOTS - Sampler ( I Scream )

Nach "Worldwide Tribute to the real Oi!" nun der nchste Sampler von I Scream Records. Durfte letztes Jahr jeder mal ran und Oi! Klassiker covern, spielen nun smtliche Benelux HC-Bands ihre amerikanischen Idole nach.
Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
In 65 Minuten rotzen die 27 Bands aber auch alles raus, was nur irgendwie geht. Die sonst Sampler-blichen Totalausflle bleiben so weit erst mal aus. Statt dessen ist die Platte mit richtigen Highlights gesegnet.
Gut. Als ich das schne Digi-Pack in meinen Patsche-Fingers hielt und die Bands studierte habe ich ein ordentliches Metalcore gewichse erwartet. Das bleibt zum Glck und meiner berraschung grtenteils aus. Jetzt eine kurze Beschreibung der aufflligsten Beitrge:
Los geht es mit ANGEL CREW und BACKFIRE!, wobei das ja mehr oder minder ein Clan ist. Letztere covern SLAPSHOT und das wirklich gut. Dann die BEANS, die in ihrem Standard Stil AGNOSTIC FRONT ("Power") nachspielen. BORN FROM PAIN rumen danach wieder mal ordentlichst auf. Anschlieend sorgen CONVICT fr positive Reaktionen meinerseits. Mit Kevin Seconds-hnlicher Stimme wird "Man against Man" gespielt. DISCIPLINE hingegen haben mit einer schwachen Produktion zu kmpfen. OP IVY ("The Crowd") wird hervorragend von HARDSELL nachgespielt. Geiler Refrain zum mitgrlen. SOIA drfen natrlich auch nicht fehlen und werden von I REJECT berarbeitet. Glcklicherweise versuchen diese erst gar nicht, die charismatische Stimme von Lou Koller nachzuffen. MM spielen mit "Could you love me" einen zuckersen Punkrock-Lovesong. "Dont Care/Live Fast Die Young" von den CIRCLE JERKS geht auf die Kappe von ONE NIGHT STAND. Auch sehr fein gemacht. Der alte Dave von und mit RIGHT DIRECTION ist diesmal zum "Thief" mutiert. Zumindest rhrt er das bei seinem YUPPICIDE Cover. Die nchste berraschung kommt dann von SECOND CHANCE NL, die einen leckeren Punkrocksong von BLACK TRAIN JACK aufgenommen haben. SHELTER drfen mit "Here we go again" natrlich auch gerne gecovert werden. Die betagten Herren von TECH-9 erledigen diesen Job auch wirklich klasse. THUMBS DOWN machen als vorletztes noch GORILLA BISCUITS nach, whrend URBAN CONFLICT den Sampler mit dem bekannten WARZONE Klassiker "Dont forget the struggle, dont forget the streets" beenden.
Onno Cromag und I Scream Records haben sich aber mal nicht lumpen lassen und ein echt rundes Teil rausgebracht. Bin positiv berrascht und bezeichne das mal als HC-Education!
( markus m. )

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THE DEVIATES - Time is the Distance ( Epitaph )

"We do it harder, we do it faster!". Yeah - und ich machs lauter.
Was tun, wenn man einerseits auf 80er-Old-School wie Black Flag steht und andererseits mit 90er Melocore a la Pennywise aufgewachsen ist? Klar, beides kombinieren. Und genau das tun THE DEVIATES mit ihrem neuen Album.
Klingt interessant und verheiungsvoll, oder?! Nun, die Platte geht straight grade aus und immer auf die Mtze. Schnrkellos, rau und zielstrebig, jedoch wenig ausgereift. Zu einsilbig und egalitr kommt mir deren Epitaph Debut grade in punkto Langzeitwirkung vor.
Live hingegen konnten sie nicht nur mich auf der Vans off the Wall Tour direkt zweimal berzeugen. Deshalb bin ich auch etwas enttuscht. Vielleicht liegt es an meinen zu hohen Erwartungen, vielleicht duldet momentan auch die neue Bouncing Souls keine weitere Platte neben sich.
Ich knnte es mir ja jetzt einfach machen und schreiben, dass Melocore out ist. Na und? Interessiert mich aber nicht. Mich interessiert das Album. Und das ist leider nur Mittelma. Nach anfnglicher Begeisterung will das Teil einfach nicht mehr znden.
Dennoch: Anspieltipps sind "Come with me" und "No Mistake". Aber diese beiden Songs sind auch schon als reprsentativ zu bezeichnen. Der Rest geht ganz genau in die gleiche Ecke.
Man man, ein wenig mehr Abwechselung und ein wenig mehr Ideenreichtum und diese Platte wre eine echte berraschung geworden. So leider nur ein weiterer Epitaph Output.
( markus m. )

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BOUNCING SOULS - How I spend my Summer Vacation ( Epitaph )

Geil! Vllig unvermittelt stopft der Postbote meinen Briefkasten mit diesem Album zu. Nachdem ich die SOULS schon ein paar mal als Vorgruppe betrachten durfte und mich am s/t Album so ziemlich tot gehrt habe, nun das neue Album.
Die vier NY-Punks vermischen ja schon ewig MeloCore mit Street -und Oi! Punk. Die Platte ist wie zu erwarten, berraschungen sind rar gest. Und das ist auch verdammt gut so. Wer geile Songs schreibt, darf diese gerne immer wieder konservieren. In Zeiten, wo sich fast jede Band angeblich weiter entwickelt ( um endlich emo zu spielen...haha! ), bitte ich fast schon darum. Solche Sing-a-Longs, deren Quote bei ungefhr 100% angelangt ist, knnen nicht viele auf eine Platte bringen.
Highlights gibts deshalb ne Menge. Zum Beispiel der Opener "That Song", "Private Radio" oder "True Believers". Der Hammer allerdings ist "Manthem", DIE Oi!-Hymne schlechthin. Sptestens da geht alles und du fngst an, diese Platte in den Himmel zu loben.
Aber ich hre jetzt lieber auf und hre mir die Platte noch mal und noch mal an.
Punkrock at its best!
( markus m. )

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KICKBACK - Les 150 Passions Meurtrieres ( I Scream )

Nachdem KICKBACK schon Alben mit illustren Namen wie "Meaning of Pain" und "No one gets out alive" verffentlichten, kommen sie nun mit "Les 150 Passions Meurtrieres" um die Ecke. Alles in allem Mrder HC bzw. Metal, der mir richtig Angst macht!
Wer auf folgende Textpassagen wie "I stab your face with a rusty knife" steht, kann gerne zugreifen. Gratis gibt es dazu ein Cover, auf dem jemand ein Messer in den Mund gesteckt bekommt. Das Booklet ist auch schn blutrot getrnkt, wobei eine kleine Auswahl an weiteren Messern natrlich nicht fehlen darf. Ob weiter die Tage der innen abgebildeten Frauen schon gezhlt sind, entzieht sich zum Glck meiner Erkenntnis.
Ja, musikalisch wichsen die Franzosen derbsten New York Style, mit dicken MoshParts.
Auf Tour war man brigens schon mit MADBALL, SICK OF IT ALL und selbstverstndlich auf der ein oder anderen HardcoreParty in Maastricht.
Musikalisch geht das schon durch, aber textlich ist das wegen der Gewaltttigkeit sehr zweifelhaft.
( markus m. )


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SMOKE BLOW - Punkedelic The Godfather of Soul ( Loudsprecher )

Das dritte Jahr, das dritte Album. SMOKE BLOW kommen aus Kiel-Mettendorf und spielen Schweinerock.
Die fnf, die sich selbst so illustre Namen wie Hellhammer, Jack Letten oder Kentucky geben, sehen nicht nur total krank aus. Krank, chaotisch und durchgeknallt ist auch diese Platte.
Aber das Info, in Schnschrift gekritzelt, verrt: Die Band will "nicht mehr bse sein". Deshalb soll das Album auch nicht mehr so derbe auf die Glocke hauen. Man will schlielich auf MTVIVA gespielt werden und Sladdi kennen lernen. Weiteres Ziel: "Hoffentlich kann ich mir dann auch eine tolle Bude leisten, denn bei mir im Fahrstuhl riecht es immer nach Pisse und toten Omas".
Na dann wollen wir mal hoffen, dass das Album gut luft.
Irgendwie brauche ich diese Platte. Die hat das gewisse etwas, dass ich schwer umschreiben kann. Sie baut meinen doch recht breiten musikalischen Horizont noch ein wenig aus und ist einfach sympathisch. Das Etikett Asi-Rock passt auf alle Flle.
Also, Rock and Roller, Augen auf beim Plattenkauf!
( markus m. )

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DISCIPLE AD - Heaven and Hell (I Scream)

Hier haben wir es mit Tough-Guy Hardcore der hrteren Gangart zu tun. Technisch sind die Mannen um die Gebrder Quiggle gut und knnen es locker mit den Gren der Szene aufnehmen. Auch die Produktion, fr die Jason Kanter und Tim Gilles (MADBALL, AGNOSTIC FRONT) verantwortlich zeichneten, ist beraus fett und kann berzeugen. Einzig Vocalist Dan Quiggle knnte von Zeit zu Zeit versuchen etwas eingngiger oder melodischer rberzukommen.
Fr berzeugte Hardcore-Fans ist die Platte auf alle Flle empfehlenswert. Und das war wahrscheinlich auch das Ziel von Disciple A.D.
Erstaunlich ist allerdings, das die Band nicht nur, wie gewhnlich, straight edge lebt, sondern auch noch fundamental christlich ist. Ob das die Kirchenmusik der Zukunft ist???
( jan )

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THE LIVING END - Roll On (WEA)

ber zwei Jahre ist es jetzt her, als TLE mit ihrem Debt-Album einen Senkrechtstart hinlegten. Die Platte wurde gleich fnfmal verplatint und machte sie in Australien zu Rockstars. Hierzulande ging die Platte wohl nicht so locker ber den Ladentisch und blieb im berschaubaren vierstelligen Rahmen. Und das trotz (oder grade wegen?) einer Tour mit den HOSEN. Ein Exemplar darf ich jedenfalls seit Ende 1998 mein Eigen nennen. Die Platte ist top und hat eine Halbwertzeit wie etwa Plutonium.
Das wird mit der neuen, Roll On betitelten Scheibe, sicher nicht anders sein. Auch wenn sich in den strmischen zwei Jahren doch einiges getan hat. Noch kommerzieller, noch fetter und noch besser wird hier losgerockt, was die Gitarre hergibt.
Gleich zu Anfang fllt auf, dass man Tempo zu Gunsten von Eindringlichkeit getauscht hat. Das Trio aus Down Under hat sich auf jeden Fall weiter entwickelt. Nur noch wenige Stcke erinnern an die erste Platte. Riot on Broadway wre so ein Beispiel, wo sie ihre gestampften Rhythmen ausspielen. Sonst ist das ganze eher runder und weniger ungestm wie beim Vorgnger.
Dabei wurde die Sing-a-Long Quote wurde um mindestens 100 % angehoben und gipfelt im Refrain von "Uncle Harry", dem letzten neuen Stck. Dazwischen gibt es wieder mal so viele Hits, die fr drei Platte reichen wrden. "Staring at the Light", "Blood on your Hands" und "Revolution Regained" lohnen allein schon den Kauf. Als Bonus ist noch "Prisoner of Society" live drauf.
In der Platte steckt so viel Potential, dass es mir gar nicht mglich ist, alles genau zu beschreiben. Deshalb: Einfach kaufen und staunen. Am besten direkt am 26.03. frh morgens im Laden deines Vertrauens. Schriftliche Entschuldigungen fr den Chef sind bei mir erhltlich.
( markus m. )

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DEATH BY STEREO - Day of the Death ( Epitaph )

Die Platte hier ist ja momentan ziemlich angesagt. DEATH BY STEREO sind also so was wie die neuen Everybodys Darlings des Hardcores.
Und ich muss sagen: vllig zurecht. Die Platte haut mich noch beim dreiigsten Mal um. Immer wieder tun sich Breaks auf, die fr die ntige Portion Hektik und Abwechslung sorgen..
Dafr sorgt vor allem Snger Efrem, der seine dicken und bestimmt mit Hornhaut belegten Stimmbnder in unglaublicher Art strapazieren kann. Mal schreit er sich die Lungen aus dem Leib, um im nchsten Moment melodisch zu singen. "Getting it off my Chest" oder "Porno, Sex, Drugs, Lies, Money and your Local Government" sind so Beispiele, wo man sich fragt, wie viel Tten "Wick Blau" verschlungen werden mussten, um dass hinzukriegen.
Das macht deutlich, wohin die Reise gehen kann, wenn Punk, Hardcore und Metal zusammengeworfen werden. Mal MADBALL-Style, dann BOYSETSFIRE-like -und zurck.
Mit "Desperation Train" ist mal eben ein Burner gelandet worden, der unter die Haut geht. Aber hallo!
Ganz klar schon jetzt DAS Hardcore-Highlight des Jahres.
(markus m.)

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GAZA STRIPPERS - 1000 Watt Confessions ( Lookout )

Rick Sims, GAZA STRIPPERS - Chef, war bis in die frhen Neunziger bei den "Didjits" ttig. Als sie sich aufgelst hatten, war man fr die SUPERSUCKERS und die B-52s Mitte der Neunziger am Start. Eine eigene Band ist aber wohl dann doch besser, also wurden 1996 die GAZA STRIPPERS gegrndet. Eine Single und eine Platte auf Mans Ruin ("Laced Candy" 1998) folgten, bis nun mit "1000 Watt Confessions" ein echter Rock n Roll Knaller vorgelegt wird.
Bowler Hat, Anzug und Sonnenbrillen - Style. Das hier rollt. Nicht so abgewichst wie die HELLACOPTERS aber noch lange nicht so sauber wie GLUECIFER, mit denen man bekanntlich im Herbst letzten Jahres auf Tour war.
Vllig unverschmt, dass die Songs smtlich auf hohem Niveau liegen. Und: "Newburgh Housewifes" und "Mommy shot Daddy" sind richtige Hits!
Nicht nur was fr Freunde des gepflegten Rock n Roll und Hardrocks. Eine schne Reise zurck in die 70ies.
( markus m. )

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DISCIPLINE - Love thy Neighbour ( I Scream )

Letztes Jahr kam ich schon hufiger in den Genuss, DISCIPLINE live zu sehen (European HC-Party, I Scream Fest,...). Und ich muss wirklich sagen: Die fnf Jungs aus Eindhoven haben musikalisch echt was drauf. Schner flotter Oi! mit Hardcore Einschlag und einer sauberen Stimme.
Dass sie auch ordentlich covern knnen, haben DISCIPLINE ja schon auf dem Worldwide Tribute To Real Oi! mit "Running Riot" von COCK SPARRER bewiesen. Diesmal muss SOCIAL DISTORTIONs "Prison Bound" dran glauben. Schneller als das Original, passt der Song hier schn in den gesamten Kontext.
Textlich wird ordentlich Sozialkritik gebt, die Working-Claas gepriesen und, siehe da, das ein oder andere Liebeslied darf auch nicht fehlen. Auch Tough-Guys haben weiche Herzen...
Und das die Band auch gut zu Fu ist, zeigen u.a. folgende Textpassagen:
When Im walking down the street (Rejects of Society), I was going nowhere, it was a dead end street (Road to Nowhere), I was walking down the freeway (Thief of Hearts), oder When I walk these streets today (These Streets)...
Streetpunk eben. Wortwrtlich.
Ist echt ne schne Platte einer Band geworden, die die Oi! Messlatte hoch legt. Und wenn sich weiterhin von der Gewalt vergangener Tage verabschiedet wird, kann ich die Platte sehr empfehlen.
(markus m.)

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SICK OF IT ALL - Yours truly (FatWreck)

Nice Guys fnish last: SICK OF IT ALL streiken back. Und das mit einem Werk, dass ich nun wirklich nicht mehr erwartet htte.
Am Anfang etwas verwirrt, geht das Teil nach etwa fnf Mal hren ab wie Alis Katze. Immer wieder neue Tricks kommen zum Vorschein. Die vier Klassenbesten greifen ganz tief in die Zauberkiste.
Gleich der Opener "Blown Away" tut selbiges und wird einigen Engstirnern die Nase rmpfen. Kein Highspeed; dafr rotz. Und so geht es weiter. "Hello Pricks" und "America" sind Punkrocksongs und laden herzlichst zum mitgrlen ein. "Turn my Back" ist ein Rocksong sondergleichen. Anschlieend folgt mit "Broke Dick" ein 50- Sekndiger berkracher, wie wir ihn von den New Yorkern gewohnt sind. Danach kommt eine Vollbremsung, wie als wenn Schumi ins Motodrom einluft. Das mit dem Schlagzeuger zweistimmig eingespielte "Souvenir" ist so etwas wie eine Ballade und bringt die Erkenntnis: Lou Koller kann singen! Gesungen, ja, auf dieser Platte wird gesungen!
Aber all das ohne sich zu verkaufen. SICK OF IT ALL waren, sind und bleiben Hardcore. Nur diesmal etwas offener. Nichts fr Puristen, alles fr mich. Und das coole Zeichentrick-Video zu "District" rotiert und rotiert und rotiert...Experiment gelungen - Setzen, Eins!
( markus m. )

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DROPKICK MURPHYS - For Boston (Hellcat)

So. Bier auf, CD rein. "Lets go Murphys" beschallt das Zimmer, Schlagzeug und Dudelsack folgen. Der Opener "For Boston" ist der erste Hit. "The Legend of Finn MacCumhail", der Arbeitersong "Which Side are you on?" und dat fltige "Rocky Road to Dublin" gehen ab wie nix. Prost!
Dann wird mal wieder der Dudelsack ausgepackt und weiter geht's im Text. Sing-a-longs und Grhl-Refrains. "A few good Men" ist ein Folk-Song ("Sing it loud, sing it proud"). Noch mal Prost.
Nicht schlecht gestaunt habe ich bei "The Wild Rover". In Deutschland auch bekannt als "Anne Nordseekste" von Klaus und Klaus hieen die Spavgel.
Insgesamt ist dieses Album wesentlich melodischer und dudelsackiger ausgefallen als die Vorgnger und geht runter wie l. Feines Teil, dat immer besser wird.
( markus m. )



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